Hier stehst Du
schweigend
doch
wenn Du
Dich wendest
schweige nicht
(Text der Gedenktafel im Eingangsbereich)
Zeugnisse Berliner Bürger jüdischen Glaubens auf dem Friedhof Schönhauser Allee
Fotografien von Roland Döbber
Mitten im wiedervereinigten Berlin im prosperierendem Stadtbezirk Prenzlauer Berg liegt an der Schönhauser Allee 22 ein Ort der stillen Erinnerung. Seit der Eröffnung im Jahr 1827, damals außerhalb der Stadt, fanden hier Bürger jüdischen Glaubens ihre Totenruhe. Der Friedhof mit rund 22.800 Einzelgräbern und 750 Erbbegräbnissen ist der älteste erkennbare jüdische Begräbnisort Berlins.
Ein stiller Ort des Erinnerns an die Zeit vor dem Morden.
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Erinnern an die Gleichberechtigung und gesellschaftliche Teilhabe, sichtbar an den deutschen Inschriften der Grabsteine. Grabstellen von sehr unterschiedlichem Aussehen spiegelten jetzt die gesellschaftliche Stellung, den Bürgerstolz und den materiellen Wohlstand einer Person oder einer Familie wider.
Erinnern an Krieg und Nationalsozialismus. Eingang und Trauerhalle wurden im zweiten Weltkrieg zerstört. Grabstätten durch Bomben- oder Granateinschläge geschädigt. Verzierungen und Grabgitter aus Metall geraubt und eingeschmolzen.
Erinnern an Vandalismus. Über 100 Grabsteine wurden 1988 von randalierenden Jugendlichen umgestürzt. Bei weiteren Vorfällen von Grabschändung in den folgenden Jahren wurden viele Grabsteine von Unbekannten umgestoßen und teilweise zerstört .
An die Zeit des Auflebens Berlins und den wachsenden Anteil der Bürger jüdischen Glaubens will die Fotoausstellung von Roland Döbber erinnern. In Bezug setzen zum Nachspüren von Zeit, vertreten durch Bilder der Spuren auf Granitfelsen an der bretonischen Atlantikküste.
Ab 1880 übernahm der Friedhof Weißensee die Funktion des Friedhofs an der Schönhauser Allee . Einzelne Begräbnisse in Familiengräbern gab es noch bis in die 1970-ziger Jahre.
Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert.
Zu den insgesamt 20 Fine-Art-Drucken (60 x 90 cm) gibt es ein Besucherinfo und erläuternde Texttafeln.
Wenn Sie die Ausstellung zeigen möchten, wenden Sie sich bitte direkt an den Fotografen.
Weitere Infos zu dem Friedhof: http://www.jg-berlin.org/judentum/friedhoefe/schoenhauser-allee.html